Mit der Verfügbarkeit von ChatGPT im November 2022 ist das Thema KI in der Allgemeinheit angekommen und inzwischen Teil der wissenschaftlichen, beruflichen und gesellschaftlichen Praxis. Bei ChatGPT handelt es sich um einen Assistent, der auf der Basis eines zugrundeliegenden Sprachmodells Fragen und Anfragen beantworten und Informationen bereitstellen kann.
Stand: 26.05.2025
Bitte beachten Sie, dass bei der Nutzung von KI-Anwendungen personenbezogene Daten wie z.B. Namen, E-Mail-Adressen, IP-Adressen durch die KI-Anbieter verarbeitet werden können. Auch von Ihnen in KI-Anwendungen eingegebene Informationen können von KI-Anbietern ausgewertet bzw. zum Training der KI verwendet werden.
ChatGPT steht für „Generative Pre-trained Transformer“ und ist ein KI-Sprachmodell, das ähnlich wie ein neuronales Netzwerke funktioniet und auf die Generierung von Texten trainiert wurde (Fachartikel zur Funktionsweise (PDF)). Es handelt sich um einen textbasierten Chatbot, der mit Menschen interagieren kann und darauf trainiert ist, möglichst natürliche Sprache zu produzieren. Anhand statistischer Wahrscheinlichkeiten wird das Auftreten von Wörtern in bestimmten Kontexte berechnet. Mittels sog. "Prompts" (konkrete Fragen bzw. Fragestellungen an die KI), werden von ChatGPT Antworten generiert. Über den Chat-Verlauf kann jederzeit auf den konkreten Kontext Bezug genommen werden.
KI wie ChatGPT kann von Lehrenden wie Studierenden für Lehre und Studium genutzt werden:
Dokumentation für Prompts in KI-Anwendungen wie ChatGPT (in englischer Sprache): Alan D. Thompson: The ChatGPT Prompt Book
Beispiele für den Einsatz von ChatGPT von Andrew Herft (deutsche Übersetzung von Alexander König): "A Teacher's Prompt Guide to ChatGPT" (EN) / "Leitfaden für Lehrkräfte zur Nutzung von ChatGPT" (DE)
"Offener Prompt-Katalog" des KI-Campus (Hochschulforum Digitalisierung)
Urheberschaft an KI-generierten Texten: KI-gestützte Programme sind keine Autoren/Urheber der von ihnen erzeugten Texte im Sinne des Urheberrechtsschutzgesetzes (UrhG). Verwenden Nutzer KI-Tools als Hilfsmittel für ihre eigene gestalterische Tätigkeit, dann können diese die Urheberschaft an den erzeugten Texten beanspruchen (ein signifikanter Anteil an geistiger Eigenleistung vorausgesetzt).
Kennzeichnungspflichten im akademischen Kontext: Abhängig von den jeweils geltenden Prüfungsordnungen bzw. Nutzungsbedingungen einer Software kann sich eine Kennzeichnungspflicht für KI-generierte Inhalte im akademischen Kontext ergeben (ein Beispiel für eine Erklärung findet sich beim Hochschulforum Digitalisierung (Direktlink).
Gute wissenschaftliche Praxis/Täuschungsversuche: Die gekennzeichnete Übernahme von KI-generierten Inhalten stellt in der Regel keinen formalen Verstoß gegen die Regeln guter wissenschaftlicher Praxis dar. Bei der Verwendung ungekennzeichneter Inhalte kommt es darauf an, wie der generelle Umgang mit Hilfsmitteln und Quellen geregelt ist (z.B. ob eine ungekennzeichnete Übernahme als Verstoß bzw. Täuschungsversuch zu werten ist). Alternativ kann die Verwendung von KI-Werkzeugen auch erlaubt sein (z.B. über Eigenständigkeitserklärungen), in diesem Fall ist nicht von einem wissenschaftlichen Fehlverhalten auszugehen.
Einsatz von KI-Tools durch Lehrende: 1) Prüfungsrecht: Bei einer Bewertung können KI-Tools nur als Hilfsmittel verwendet werden, da eine Bewertung durch den Prüfer selbst und nicht durch eine Software zu erfolgen hat. 2) Urheberrecht: Prüfungsleistungen sind urheberrechtlich geschützt. Eine Eingabe in eine KI-Anwendung ist mindestens dann nicht zulässig, wenn die KI die eingegebenen Daten zu Trainingszwecken weiterverwendet oder anderweitig nutzt.
Quelle: Weitere Hinweise können dem Rechtsgutachten zu ChatGPT & Co „Didaktische und rechtliche Perspektiven auf KI-gestütztes Schreiben in der Hochschulbildung“ entnommen werden.
Ziel beim Einsatz von KI-Anwendungen wie ChatGPT in Lehre und Studium sollte eine offenes Thematisieren von KI-Tools für das Lehren und Lernen sein. Ziel ist eine verantwortungsvolle und gewinnbringende Verwendung und das Aufzeigen von Möglichkeiten und Grenzen KI-generierter Inhalte. Studierenden sollten sich über folgende Aspekte im Klaren sein:
Quelle: Übersicht zu ChatGPT im Kontext HochschulLehre (Universität Hamburg)
Weitere Hinweise zur Verwendung von KI im Rahmen der Literaturrecherche finden Sie auf den Seiten der Hochschulbibliothek: "Literaturrecherche mit KI".
Die neue Generation von Sprachmodellen richtet sich gezielt an die Bearbeitung komplexer Aufgaben. Dafür werden von der KI Schritt für Schritt Lösungsstrategien erarbeitet. Sollte das Modell dabei nicht weiterkommen, d.h. in eine “Sackgasse” geraten, kehrt es zur Ausgangsfrage zurück und bearbeitet die Aufgabe erneut. Mit diesem sog. “Reasoning” sollen Aufgaben noch genauer gelöst werden können.
Im Gegensatz zu dem bisherigen Ansatz, nach Eingabe eines Prompts das Ergebnis auszugeben (Frage-Antwort-Dialog), wird beim Reasoning-Ansatz ein Lösungsweg formuliert und Schritt für Schritt abgearbeitet (Grundlage: Reinforcment Learning).
Reasoning-Modelle (Stand Mai 2025):
Die Arbeitsgruppe Digitale Medien und Hochschuldidaktik der Deutschen Gesellschaft für Hochschuldidaktik (dghd) hat in Kooperation mit der Gesellschaft für Medien in der Wissenschaft (GMW) eine "Didaktische Handreichung zur praktischen Nutzung von KI in der Lehre" erarbeitet. Das Dokument wird fortlaufend ergänzt.
>> zur Handreichung (PDF) - Stand Mai 2025
Folgende Themen werden aktuell behandelt:
Im Jahr 2024 hat die Europäische Union eine Verordnung zum Thema KI erlassen. Darin wird u.a. der Umgang mit KI und deren Nutzung geregelt. Auch für den KI-Einsatz an Hochschulen ergibt sich daraus Handlungsbedarf.
Empfehlungen der ZKI e.V. (Zentren für Kommunikation und Informationsverarbeitung in Lehre und Forschung): Handlungsempfehlungen (PDF) / Merkblatt für Nutzer (PDF)
Weitere Informationen:
In OPAL steht der Selbstlernkurs “AI Act: Einführung und Sensibilisierung für Hochschulmitarbeiter" zur Verfügung. Bitte beachten Sie die im Rundschreiben 2025/05 (07.04.2025) hinterlegten Informationen zur Pflichtschulung für Mitarbeiter der HSZG.
WICHTIG: Zum Erwerb des Zertifikats müssen Sie sich mit Ihrem HSZG-Login in OPAL anmelden und die Tests bearbeiten!
Alternativ zu den kommerziellen Anbietern kann auf freie Sprachmodelle über das Portal der Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung mbH Göttingen (GWDG-LLM-Service) zugegriffen werden ("Academic Cloud"). Zur Verfügung stehen u.a. "Meta LLaMA", "DeepSeek".
Über die Plattform des KI-Campus ist eine datenschutzkonforme Nutzung u.a. von ChatGPT möglich. Erforderlich ist eine Registrierung mit einer E-Mail-Adresse.
Die Eingaben (Prompts) an die HAWKI-Schnittstelle werden über eine API (Application Programming Interface) an OpenAI übermittelt, wodurch keine direkte Zuordnung zu einzelnen Nutzern möglich ist. Die Chatinhalte werden auch nicht als Trainingsdaten für das Large Language Model (LLM) verwendet.
Was ist HAWKI?
HAWKI wurde an Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen (HAWK) entwickelt und ermöglicht einen DSGVO-konformen Zugang zu verschiedenen KI-Chat-Modellen (u.a. ChatGPT).
Hinweis: die HSZG verfügt aktuell über keine eigene HAWKI-Schnittstelle.
Zugang: chat.ki-campus.org
Inzwischen gibt es die Möglichkeit auch lokale KI-Anwendungen zu nutzen. Dafür wird ein Programm mit einem KI-Modell lokal auf einem PC ausgeführt. Alle eingegebenen Daten verbleiben auf dem lokalen PC.
Hinweis: Für die Ausführung lokaler KI-Anwendungen ist eine aktuelle und leistungsstarke Prozessor-Hardware (idealerweise ein Prozessor mit einer NPU) und eine dedizierte Grafikkarte erforderlich.
LM-Studio: https://lmstudio.ai/
AnythingLLM (Desktop): https://anythingllm.com/
GPT4All: https://www.nomic.ai/gpt4all/
Msty: https://msty.app/
TIPP: Hinweise der Hochschulbibliothek - "Literaturrecherche mit KI"
Linksammlung des Hochschulforums Digitalisierung "ChatGPT im Hochschulkontext": https://hochschulforumdigitalisierung.de/de/blog/chatgpt-im-hochschulkontext-%E2%80%93-eine-kommentierte-linksammlung
dghd-Themenreihe KI in der Hochschullehre: www.dghd.de/praxis/veranstaltungskalender/dghd-themenreihe-ki-in-der-hochschullehre/
Dossier Generative KI (Hochschulforum Digitalisierung): https://hochschulforumdigitalisierung.de/de/dossiers/generative-ki
Fakten, Fakes und Fiktion. Die wahre Herausforderung nach Corona (Prof. Dr. Weßels | FH Kiel): https://hochschulforumdigitalisierung.de/de/blog/fakten-fakes-und-fiktion-die-wahre-herausforderung-nach-corona
ChatGPT: five priorities for research (Eva A. M. van Dis, Johan Bollen, Willem Zuidema, Robert van Rooij & Claudi L. Bockting): https://www.nature.com/articles/d41586-023-00288-7
ChatGPT News, Ratgeber und Tipps bei heise online: https://www.heise.de/thema/ChatGPT
Rechtsgutachten zu ChatGPT & Co: Didaktische und rechtliche Perspektiven auf KI-gestütztes Schreiben in der Hochschulbildung
Stellungnahme des Deutschen Ethikrates zum Thema Künstliche Intelligenz (PDF): "Mensch und Maschine – Herausforderungen durch Künstliche Intelligenz"